Aktuelle Entwicklungen bei Multi Family Offices

Multi Family Offices verfolgen langfristige Ziele und haben den Blick für das grosse Ganze. Sie geniessen zunehmende Beliebtheit, wobei der ungeschützte Begriff «Family Office» derzeit eine inflationäre Verwendung erlebt.

 

Von Andreas Moser
Leiter UBS FIM Institutional & MFO

 

Family Offices

Single (oder auch Private) Family Offices kümmern sich umfassend um eine vermögende Familie, die auch Eignerin des Family Office ist. Multi- (oder auch externe) Family Offices sind Finanzboutiquen, die einer sehr vermögenden, meist globalen Kundschaft einen sog. «One-Stop-Shop» bieten.

Der jeweilige Family Office Dienstleistungskatalog ist oft sehr breit gefasst und baut auf einer gemeinsam erarbeiteten Familienverfassung auf. Dabei werden Ziele, Wertvorstellungen, Entscheidungsorgane sowie die Anlagestrategie der Vermögenswerte der Familie festgelegt. Die Integration der Interessen der verschiedenen Generationen ist dabei zentral.

 

Schweiz als Hotspot

Seit der Finanzkrise in 2008 sind Family Offices stark gewachsen, teilweise sogar stärker als allgemeine Vermögensverwaltungsgesellschaften. Diese Entwicklung hat auch die Financial Times in einem Artikel vom Oktober 2021 treffend beschrieben. Zitat: «Institutionen, die gegründet wurden, um das finanzielle Vermögen reicher Familien zu verwalten, sind still und leise zu Schlüsselinvestoren auf den Finanzmärkten geworden.». Dabei hat sich die Schweiz zu einem Hotspot für Family Offices aus der ganzen Welt entwickelt. Konkurrierende Marktplätze finden sich hauptsächlich in London, New York, Hong Kong und Singapur.

 

Trends

Nachhaltigkeit:

Eine breitangelegte UBS Umfrage[1] unter Family Office Kunden ergab, dass weltweit 56 Prozent nachhaltig investieren. Die Umfrage zeigte auch, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre etwa ein Viertel der Portfolios von Family Offices in Umwelt-, Sozial- und Governance-Strategien fliessen werden. In Westeuropa ist der Trend noch ausgeprägter: 76 Prozent der Family Offices investieren laut UBS-Bericht massiv in nachhaltige Produkte.

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Graf. - Strategische Asset Allokation von Global Family Offices
Quelle: UBS Global Family Office Report 2022)
 

Private Markets:

Angesichts hoher Inflation, nachlassender Liquiditätsversorgung durch die Zentralbanken und steigender Zinssätze überprüfen Family Offices ihre strategische Vermögensallokation. Dabei erweist sich die Suche nach unkorrelierten Renditen zusehends als schwierig. Zur Diversifikation dienen illiquide Anlagen, aktive Strategien sowie Derivate.

Ganz oben auf der Sorgenliste von Family Offices stehen die hohe und möglicherweise anhaltende Inflation sowie die instabile Geopolitik.

 

Lösungsbeitrag

Um als Multi Family Office am Markt erfolgreich zu sein, braucht es ein Ökosystem an verlässlichen Premiumpartnern, zu denen auch Banken zählen.

Bei UBS steht der Kunde im Zentrum. Wir richten unser Handeln, unsere Prozesse sowie unseren Betreuungsansatz an den Bedürfnissen unserer Kundschaft aus. Dabei kann in verschiedenen Stufen zwischen einer engen Betreuung und Unterstützung durch die Bank oder einem rein digitalen Plattformansatz gewählt werden.

Weiter haben Multi Family Offices bei UBS die Möglichkeit, auf die gesamte Dienstleistungs- und Produktplatte zuzugreifen und damit ihr eigenes Ökosystem zu komplettieren. Getrieben aus dem Single Family Office Ansatz steht den Multi Family Offices ein umfassendes Lösungsangebot zur Verfügung, das weit über das klassische Banking hinausgeht.

UBS unterstützt mit breitgefächerten Produkt- und Investment-Offerings. Dabei soll nebst den bekannten massgeschneiderten Lösungen im Besonderen der Zugang zu exklusiven Investment-Managern, Private & Club Deals, Overlay-Strategien oder auch Asset Pooling Lösungen erwähnt werden. Weiter werden einfache, aber auch komplexe UBS Finanzierungsmöglichkeiten und Corporate Finance Lösungen in enger Zusammenarbeit mit der UBS Investment Bank sehr geschätzt. Service-Dienstleistungen im Bereich Family Advisory & Governance, Philanthropie, Art Banking, Wealth Planning und vielem mehr erfreuen sich ebenfalls grosser Beliebtheit bei Multi Family Offices.

 

 

Biografie

Andreas Moser blickt auf knapp 25 Jahre Erfahrung bei der UBS Investment Bank und im UBS Wealth Management zurück. In den letzten 13 Jahren betreute er in verschiedenen leitenden Funktionen unabhängige Vermögensverwalter und Multi Family Offices bei UBS. Heute leitet er den Bereich FIM Institutional und Multi Family Offices in der Schweiz. Ausserdem ist er ein Mitglied im Stiftungsrat der UBS-Pensionskasse, besitzt einen Executive MBA der University of Rochester, New York sowie der Universität Bern und ist Chartered Financial Analyst (CFA).

 

 

[1] Global Family Office Report 2022 [Link]